Warm Up! Warum Aufwärmen so wichtig ist

Es gehört für uns schon immer zur Normalität: Vor dem Sport wärmen wir uns auf. Egal, ob es sich dabei um Joggen, Kraftsport, Kampfsport oder andere Sportarten handelt. Wir schützen uns damit vor Verletzungen und bereiten unsere Muskeln und unser Nervensystem auf die bevorstehende Anstrengung vor.

Auch für unsere Hunde ist eine entsprechende Vorbereitung vor sportlichen Aktivitäten wichtig. Warum aber auch ein Warm Up vor Spaziergängen mehr Beachtung finden sollte, darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Was ist Warm Up? Die Theorie.

Unter „Warm Up“ versteht man Maßnahmen, um den Körper psychisch und physisch auf die anstehende Belastung vorzubereiten. Dabei werden das zentrale Nervensystem, das Herz- und Kreislaufsystem, der Stoffwechsel, sowie Muskel, Sehnen und Bänder stimuliert. Beim Warm Up sollen alle genannten Bereiche aktiviert, aber nicht ermüdet werden. Daher sollten Warm Up Übungen eine Intensivität von maximal 50% erreichen.

Warm Up: Was passiert im Körper?

Beim Aufwärmen wird die Durchblutung angeregt, was im Folgenden zur Erhöhung der Körpertemperatur und der Herz- und Atemfrequenz führt. Die steigende Durchblutung sorgt für eine bessere Nährstoffversorgung im Körper. Auch die Spannung in den Muskeln (Muskeltonus) nimmt zu. Die Erregung des Nervensystems führt zur besseren Wahrnehmung des Körpers im Raum, was die Koordination verbessert. Außerdem steigt die Reaktions- und Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskulatur.

Im Beitrag zur Spondylose bin ich bereits darauf eingegangen, wie wichtig Wärme für Bänder, Sehnen und Muskeln ist. Durch das Warm Up werden sie elastischer, die Mobilität nimmt zu.

Fassen wir alle Faktoren zusammen, können wir darauf schließen, dass ein Warm Up vor größeren Belastungen und sportlichen Betätigungen wichtig sind, um Verletzungen zu vermeiden.

Wie aber verhält es sich mit bereits erkrankten Gelenken?

Exkurs in die Physiologie: Was passiert im Gelenk?

Zu einem Gelenk gehören die miteinander artikulierenden Gelenkknochen – im Hüftgelenk sind das bspw. der Oberschenkel oder das Becken. An den Enden der Knochen befindet sich Gelenkknorpel. Außerdem besteht das Gelenk aus einer Kapsel, die mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt ist. Diese Flüssigkeit ist wichtig, da sie den Gelenkknorpel ernährt und das Gelenk geschmeidig hält! Um die Gelenkkapsel herum verlaufen Bänder und Sehnen.

Was passiert nun, wenn wir uns nun Aufwärmen oder der Hund sich vor dem nächsten Sprint warm läuft? Zuerst wird durch den leichten Druck im Gelenk mehr Gelenkflüssigkeit produziert und damit die Gleitfähigkeit erhöht. In den Gelenkknorpeln sammelt sich Flüssigkeit und erhöht damit die Druckelastizität. Damit können Druck- und Scherkräfte in den Gelenken besser abgefangen werden. Verletzungen können damit also minimiert werden.

Zu den wohl häufigsten Gelenkkrankheiten gehört die Arthrose. Sie tritt auf, bei Hunden mit Gelenkserkrankungen wie Hüft- oder Ellenbogendysplasie, OCD, bei älteren Hunden oder bei Dienst- und Sporthunden.

Was bedeutet es genau, wenn ein Gelenk von Arthrose betroffen ist? Die Knorpelschicht ist je nach Grad der Arthrose deutlich schmaler als bei einem gesunden Gelenk. Das Gelenk ist durch weniger Synovia auch weniger gleitfähig. Durch das Zusammenspiel schrumpft auch die Gelenkkapsel, in der Folge verliert das Gelenk an Mobilität.

Daher: Ist Arthrose bei eurem Hund bekannt, ist es ratsam ihn vor Belastungen (Sport, Spielen, Springen, Sprinten, etc.) oder am Anfang von längeren Spaziergängen an der Leine im Schritt warm laufen zu lassen. Damit besteht die Möglichkeit, dem kranken Gelenk eine bessere Versorgung zukommen zu lassen, bevor ihr euren Hund von der Leine lasst.

Grundsätzlich wird geraten, den Hund ca. 10 Minuten an der Leine laufen zu lassen. Die Zeit gilt als grober Richtwert und kann je nach Hund, Belastung und Wetterlage variieren. Wenn ihr eurem Hund die Möglichkeit gebt, seine weniger optimal versorgten Gelenke warm laufen zu lassen, könnte das spätere Schmerzen deutlich verringern.

Übungen für Zuhause für Warm Up und Mobilität

Ihr könnt euren Hund bereits zu Hause mit kleinen und kurzen Übungen warm machen. Ihr braucht dafür gerade mal 3 Minuten einplanen. Bitte achtet immer auf Schmerzsignale eures Hundes. Führt die Bewegungen bitte nur soweit durch, wie euer Hund sie zulässt!

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Lasst es mich wissen!

Auf Social Media findet ihr die Videos zu den Übungen und in Zukunft noch viele weitere, die ihr in euren Alltag einbauen könnt.

Übung 1: Die Acht

Übung 2: Verbeugen

Übung 3: Positionswechsel

Übung 4: Rückendehnung

Übung 5: Podest

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Denise Töpfer

Hundephysiotherapeutin

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