Seit dem letzten Post sind drei Tage vergangen und Mira macht brav weiter Fortschritte. Das Ödem hat sich innerhalb von 24 Stunden komplett zurückgebildet und wir haben uns vorsichtig an weitere Strecken gewagt. Alles mit Ruhe und Bedacht und mit kritischem Auge, wie es Mira am nächsten Tag geht. Ganz nach Absprache mit dem Tierarzt: Ruhige Bewegung, davon soviel, wie es geht. Und ganz viel Massage.
Während Mira nach 4 Tagen plötzlich Anstalten machte, herumzuhopsen, fordert die umfangreichere Bewegung deutlich mehr ihrer Kräfte ein. Wir haben unsere Spaziergänge schon wieder etwas kürzer korrigiert, denn sie benötigte einfach zuviel Regenerationszeit vom vorherigen Tag. Die wurde ihr natürlich gewährt und brachte wirklich herrliche Bilder hervor.
Ihr Husten ist durch die regelmäßige Bewegung auch deutlich abgeklungen – eine große Erleichterung für uns.
Eines bleibt bei Hunden mit Schonhaltung, egal wodurch ausgelöst, nicht aus: Muskulatur, die übermäßig genutzt wird, um die betroffene Stelle zu schonen, verkrampft nach und nach und verspannt sich. Ich versuche bei Mira alle zwei Tage die am stärksten betroffenen Stellen zu lockern. Das nimmt ihr mögliche zusätzliche Schmerzen, entlastet die Muskulatur und lässt die Durchblutung steigern. Außerdem werden dabei schmerzfördernde Stoffe gelöst und ausgeschwemmt.
Welche Bereiche sind akut betroffen? Mira versucht möglichst ihr Hinterbein zu entlasten und fällt dabei auf ihre Vorderläufe. Dabei ist vor allem der rechte Vorderlauf sehr stark belastet. Auf den Videos kann man sehen, dass sie häufig beide Pfoten der rechten Seite gleichzeitig setzt – sie läuft Pass. Der Vorderlauf übernimmt die Belastung und Schulter und Trizeps werden stärker belastet. Der fehlende Druck von hinten strapaziert zusätzlich auch den Rücken, vor allem auf der betroffenen Seite und im Bereich der Schulter. Schauen wir weiter nach vorn, überstreckt der Hund beim gehen immer wieder den Hals, um das Gewicht nach vorn zu bringen. Somit verspannt also auch die Halsmuskulatur. Parallel zum geschonten rechten Hinterlauf, hält der linke Hinterlauf den Hintern oben und einigermaßen in der Geraden. Daher: Hals, Schulter, Trizeps, Rücken, beide Hinterläufe. Massage, Massage, Massage.







Mira genießt solche Massagen sichtlich. Hunde, die nicht an Massagen gewöhnt sind, sollten schrittweise daran gewöhnt werden. Natürlich gelingt das normalerweise durch die Bezugsperson am besten. Allein das Liegenbleiben, angefasst werden und dies über mehrere Minuten über sich ergehen zu lassen, bereitet manchen Hunden schon Probleme. Haben sie sich dran gewöhnt, können sie es über eine lange Zeit hinweg genießen.
Mit dieser Unterstützung läuft es trotz ihres schweren Starts auch mit dem Laufen sehr gut.
Ich kann das mit dem Rücken so nachvollziehen. Mir hat der untere Rücken oft mehr weh getan wie das operierte Knie. Einfach dzrch die falsche Belastung/Schonhaltung. Ich ginde du machst das mit den Massagen grossartig.
Hab vor einiger Zeit die Massagetechniken für Entspannung und leichtes Anregen gelernt. Ich finde Massagen beim Hund klasse – nicht nur nach einer OP, weshalb ich einen kleinen Massageball für meinen Hund kaufen werde. Gerade bei sportlich geführten Hunden zum Muskelanwärmen und danach zur Entspannung.
Hallo Sandra,
weil auch einige Hundehalter in der Gegend daran interessiert waren, gebe ich am Samstag einen Massagekurs um dieses Wissen weiterzugeben. Eine Massage kann soviel Gutes bewirken!