Nahrungsergänzungen – Sinn oder Unsinn?

Home Hunde Checkup für Welpen Physio Checkup ab 7. Monat Ablauf der Behandlung​ Katzen Kleintiere Ablauf der Physiotherapie Preise Home Hunde Checkup für Welpen Physio Checkup ab 7. Monat Ablauf der Behandlung​ Katzen Kleintiere Ablauf der Physiotherapie Preise Termin buchen Facebook-f Instagram Nahrungsergänzungen – Sinn oder Unsinn? [Werbung aufgrund von Markennennung] Die Frage nach Nahrungsergänzungen ist unter Hundehaltern mit von degenerativen Erkrankungen geplagten Hunden nicht selten. In den einschlägigen Gruppen auf Social Media finden sich mittlerweile etliche hundert Einträge zum Thema „Welche Nahrungsergänzungen kann ich geben?“. Viele erfahrenere Hundehalter geben hier ihre Erfahrungen mit diversen Mitteln preis. Dennoch entbrennt um das ein oder andere Produkt eine Diskussion um die Wirkungen und die Sinnhaftigkeit. Ich habe mir die gängigsten Mittel angesehen, Studien zu ihren Wirkungen herausgesucht und mit Fachärzten über den Einsatz und die Crux der Werbung gesprochen. Was sind Nahrungsergänzungen? Im Gegensatz zu Arzneimitteln wird für sie keine behördliche Zulassung benötigt, um sie auf den Markt zu bringen. Außerdem müssen keine Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweise vorgelegt werden. Die hier angesprochenen Mittel werden auch im Humanbereich eingesetzt. Um welche Bestandteile dreht es sich? Ich werde hier auf die wohl populärsten Wirkstoffe der heutzutage meistgenutzten Nahrungsergänzungen eingehen. Methylsulfonylmethan (MSM) Natürliche Schwefelquelle. Sie befindet sich im Körper in der Haut, der Muskulatur und den Knochen.Schwefel in der Gelenkflüssigkeit sorgt für eine optimale Versorgung der Knorpelzellen durch Chondroitin und Glucosamin.Kollagene profitieren in ihrer Festigkeit von Schwefel. Chondroitinsulfat Natürlicher Bestandteil des Gelenkknorpels. Die von den Chondroblasten (Ur-Knorpelzellen) gebildete Substanz ist ein wichtiger Bestandteil des Knorpelgewebes und trägt zu dessen Widerstand gegen Kompression bei. Glycosaminoglykane/ Glucosamin Körpereigene Substanz. Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. Wird zum Großteil aus dem Chitin von Krebstieren gewonnen. Omega3-Fettsäuren Mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie hemmen die Blutgerinnung, wirken Blutdruck senkend und entzündungshemmend. Dabei belegen Studien den Fettsäuren aus maritimen Quellen eine größere Wirkung als denen aus pflanzlichen Quellen. Kollagen Sorgt für Festigkeit und Flexibilität des Bindegewebes. In Form von Kollagen-Hydrolysat stellt es für eine verbesserte Nährstoffversorgung im Knorpel sicher. Kollagen-Hydrolysat ist reines Eiweiß und entsteht durch enzymatische Hydrolyse von Kollagen CBD Öl Extrakt, welcher aus den Blüten und Blättern von Hanfpflanzen hergestellt wird. Enthält kein THC und wirkt damit nicht psychoaktiv. Curcumin Ein intensiver orange-gelber Farbstoff. Enthalten im Gewürz Kurkuma. Ihm werden Wirkungen wie entzündungshemmend und antioxidativ nachgesagt. MSM oder Methylsulfonylmethan oder Dimenthylsulfon Der Grundbaustein Dimethylsulfon kommt in vielen tierischen und primitiven pflanzlichen Organismen vor. Es ist auch Bestandteil der menschlichen Ernährung. Die giftige Dosis beträgt ca. 5g pro kg Körpergewicht. Das entspricht bei einem Menschen mit 80kg Körpergewicht eine Dosis von 400gr. Im Vergleich ist MSM damit weniger giftig, als Kochsalz. In einer randomisierten, doppelblinden, klinischen Studie von 2006 wurde die Wirkung von MSM auf Kniearthrosen beim Menschen untersucht. Das Ergebnis war, dass die mit MSM versorgten Patienten von einer verbesserten Beweglichkeit und reduzierten Schmerzen berichteten. Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16309928/ Glucosamin & Chondroitin Bei meiner Recherche zu diesen Wirkstoffen, stieß ich auf vielfältige Studien. Die Aussagen waren sehr unterschiedlich. Glucosamin ist ein natürlich vorkommender Aminozucker, der im menschlichen Körper ein Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit ist. Chondroitin ist die von Ur-Knorpelzellen gebildete Substanz und ein wichtiger Bestandteil des Knorpelgewebes. Beide Stoffe werden aus Krebstieren gewonnen. Zu beiden Wirkstoffen beschäftigten sich zahlreiche Studien. Die zum Teil beobachteten Wirkungen von einer Erweiterung des Gelenksspalts (Arthrose verringert diesen zusehends), besseren Viskosität der Gelenksflüssigkeit, sowie einer Schmerzlinderung konnten nicht nachweislich auf die Einnahme von Glucosamin oder Chondroitin zurückgeführt werden. Aus diesem Grund darf nach wie vor weder Glucosamin noch Chondroitin als Mittel gegen Arthrose beworben werden. Quellen: Ärzteblatt: Chondroitin & Glucosamin unwirksam, Der Arzneimittelbrief – Wirksamkeitsstudie über Glucosamin-Sulfat bei Gonarthrose, Verbraucherzentrale über Chondroitin und Glucosamin Kollagen-Hydrolysat Nicht selten werden Hundebesitzer mit einem sehr populären Produkt konfrontiert: Collagile Dog ©. Was macht Kollagen-Hydrolysat? Es reichert sich nachgewiesener Maßen im körpereigenen Knorpel an und verbessert dessen Nährstoffversorgung. Durch Arthrose degeneriert der Gelenkknorpel. Außerdem schrumpft die Gelenkkapsel und büßt zusehends an Funktion ein. Die zusätzliche Versorgung durch Kollagen-Hydrolysat kann die Knorpeldegeneration verlangsamen. Außerdem wird, insofern noch „Ur-Knorpelzellen“ vorhanden sind, die Knorpelneubildung angeregt. In der Zeitschrift für orthopädische und unfallchirurgische Praxis hat Klaus Flechsenhar zu diesem Thema eine Übersichtsarbeit herausgebracht und die entscheidendsten Studien darin erläutert und verlinkt: https://www.online-oup.de/media/article/2017/02/12668303-516B-46E4-8E0A-56D662C09B30/12668303516B46E48E0A56D662C09B30_flechsenhar_1_original.pdf Da eine zusätzliche Beigabe von Kollagen-Hydrolysat die Nieren eures Hundes belastet, solltet ihr diese vorher mit eurem Tierarzt besprechen. CBD Öl Cannabidiol Öl ist im Humanbereich ein bereits häufig angewendetes, gefahrloses Mittel. CBD Öl wird aus den Cannabinoiden der Cannabispflanze gewonnen. Neben THC enthalten diese auch CBD. Im Gegensatz zu THC löst CBD keine psychoaktiven, berauschenden Effekte aus. Daher ist es auch rezeptfrei in Deutschland erhältlich. In einigen Studien konnte bereits nachdrücklich bewiesen werden, dass die schmerzbefreiende Wirkung des CBD Öls nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde gilt. Wie auch bei allen anderen Nahrungsergänzungen gilt, dass bei akuten starken Schmerzen Schmerzmittel vom Tierarzt gegeben werden sollten und kein CBD Öl. Aber es bietet eine gute Möglichkeit der Dauergabe bei Hunden mit Arthrose. Auch bei Angstzuständen soll das CBD Öl helfen, muss dafür aber wie auch sonst rechtzeitig eingeschlichen werden. Quelle: Research On CBD Oil And Arthritis Curcumin Kurkuma gilt seit langer Zeit als Allheilmittel für viele Krankheiten und andere Gebrechen. Natürlich hat Kurkuma auch seinen Weg zu unseren Vierbeinern gefunden. Kurkuma enthält das Molekül Curcumin, welches als natürlicher Farbstoff gilt. Es gibt unzählige Studien zur positiven Wirkung von Curcumin bei verschiedenen Krankheiten. Beim Hund sind das Unterstützung bei Problemen im Verdauungstrakt, Anregung des Galleflusses und Unterstützung des Immunsystems. Das Problem dabei stellt die geringe Bioverfügbarkeit von Kurkuma dar. Kurkuma für sich wird zu schnell verarbeitet und ausgeschieden, um einen wirklichen Effekt zu erzielen. Die Beigabe von Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit jedoch stark. Wichtig bei der Gabe von Kurkuma ist es, nicht einfach dem Hund einen kräftigen Haufen aus dem heimischen Küchenkurkuma über das Futter zu streuen. Curcumin ist nur in geringen Mengen im Kurkuma enthalten. Dafür wurden spezielle Präparate hergestellt, die das Curcumin extrahierten und häufig auch mit schwarzem Pfeffer, Piperin, vermischt haben, um die Wirkung entsprechend zu erhöhen. Sprecht die Gabe bitte vorher mit