Herausforderung 2020 - TPLO Nr.2

2020 startete für uns vor Corona noch sehr entspannt. Mira bekam nach ihrer Goldakupunktur immer mehr Spielraum, die Wege wurden weiter – gleichzeitig forderte sie auch immer mehr Bewegung ein. Ich war sehr glücklich mit unserer Entscheidung zur Goldakupunktur und bin es bis heute. Man kann nicht von einem perfekten Gangbild sprechen. Die Goldakupunktur macht die Arthrose in der Hüfte nicht ungeschehen, aber sie nimmt Mira die größte Schmerzen und lässt sie ihre Muskulatur wieder vernünftig nutzen. Wir üben fleißig am Cavaletti, mit Igelbällen und Sitzkissen und steigern so immer mehr die Tiefenmuskulatur in der Hüfte. Es bleibt eine Herausforderung, aber wir lassen uns nicht unterkriegen.

Herausforderung Mira - seit ihrer Goldakupunktur durchaus glücklich.

Im Februar ging es los, dass Mira zunehmen schräg lief. „Crabbing“, nennt man das. Sie schob beim Laufen den Hintern nach links raus. Es war nicht sehr stark ausgeprägt, aber es fiel mir sofort ins Auge. Sie war in der linken Hüfte und im Oberschenkel immer wieder verspannt, weswegen regelmäßige, detonisierende Massagen ohnehin auf dem Plan standen. Ich konzentrierte mich mehr auf diesen Bereich und ließ sie ein wenig ruhiger laufen. „Das wird schon wieder“.

Nach einigen Tagen fiel mir auf, dass sie beim Pfoten abputzen die linke Hinterpfote nicht mehr so lang hochhalten wollte. Das kannte ich noch vom letzten Jahr, nur von der anderen Seite. Ich begutachtete sofort ihr rechtes Knie.

Kurzer Abriss zu dieser Geschichte: Uns war bekannt, dass Mira noch beim Vorbesitzer bereits einmal am rechten Knie operiert wurde. Röntgenbilder zeigten, dass hierbei wohl eine Kapselraffung nach Meutstege gemacht wurde. Diese OP ist günstiger als bspw. die TPLO oder die TTA, dabei wird kein Knochen durchtrennt und die OP ist von kürzerer Dauer, als ihre beiden Alternativen. Erfahrungswerte berichten allerdings davon, dass bei Hunden <30kg eine stabilere Variante gewählt werden sollte. Nachdem an der linken Seite eine TPLO durchgeführt wurde, stand nun die Frage im Raum, wie lang das rechte Knie „noch hält“. Daher waren wir durchaus darauf vorbereitet, dass dort noch etwas auf uns zukommen kann. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

Kurze Zeit später waren wir in der Klinik. Meiner Meinung nach war das Knie nicht instabil, aber auch nicht 100% stabil. Mira zeigte leichte Schmerzen bei der Kniestreckung und das Knie wurde häufiger immer wieder sehr warm. Während ich mir sicher war, dass wir auf einen OP Termin zusteuerten, hat der Chef-Orthopäde abgewägt. Ihre Hüfte machte ihm Gedanken. Das gleiche Spiel hatten wir bereits im vorherigen Jahr. Bei einer Lahmheit mit einer derartige hochgradig arthrotischen Hüfte, ist es nicht auszuschließen, dass das Knie nur das sekundäre Problem ist. Ich berichtete daher von meinen Beobachtungen, den vielfachen Gangbildanalysen und zeigte ihm Videos. Er war nicht überzeugt. 2 Wochen Schmerzmittel und danach sehen wir weiter.

Auch zwei Wochen später keine Änderung. Also einfach: keine. Es wurde nicht besser, aber auch nicht schlechter. Wir führten die gleiche Diskussion erneut, ich plädierte wiederum auf meine Beobachtungen. Gleichzeitig hatte ich zu Hause etliche Tests gemacht. Hüftstreckung mit und ohne Knie. Blieb das Knie in der Beugung, war Mira deutlich entspannter (ja, es war ihr eher egal), als wenn ich das Knie mitstreckte. Da schoss wie fast hoch und sah mich nur erschrocken an. Aber auch das überzeugte ihn nicht. Wir verabredeten eine Kniearthroskopie, um sicher zu gehen. Ich war mittlerweile beim Verdacht Meniskus angekommen.

Long Story short: Die Kapselraffung hat nicht gehalten. Das rechte Kreuzband ist eingerissen, der Meniskus ist in Ordnung. Folgetermin für eine TPLO wurde gemacht. In der Zwischenzeit habe ich mit Mira weiterhin viele Stabilisationsübungen gemacht – soweit, wie es ihr Knie zuließ. Ihre Hüftmuskulatur litt zum Glück nicht großartig darunter, aber die vordere Oberschenkelmuskulatur (Mm. sartorius und quadriceps) wurde trotz allem schlaffer.

In diesem Blog werde ich euch über Miras Weg berichten, ihrer Rehabilitationsphase nach der OP, was wir zu Hause machen, welche Vorkehrungen wir treffen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, der auch vor solch ein OP steht oder ähnliche Probleme mit einem „Montagskind“ hat.

Denkt immer daran: Das ist nur eine Möglichkeit, an diese Problem heranzugehen. Ein Weg. Unser Weg.

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Denise Töpfer

Hundephysiotherapeutin

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